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Die 10 schönsten Sehenswürdigkeiten in der Bömischen Schweiz
Die Böhmische Schweiz steckt voller Naturschauplätze. Hier findest du wirklich einzigartige Felsformationen, wilde Klammen, großartige Aussichtsplätze und idyllische Orte. Die Sehenswürdigkeiten in der Böhmischen Schweiz erkundest du meistens zu Fuß und so ist die Region ein Traumziel für Wanderer. Wir waren ein paar Tage in der Böhmischen Schweiz unterwegs und haben uns angeschaut, was es alles zu entdecken gibt.
Erkundet haben wir etwa die Dittersbacher Wände. Diese Wanderung entlang von Felsen führt dich zu großartigen Aussichtsplätzen. Die liegen hoch oben auf den Felsen und bieten dir tolle Panoramen. Außerdem sind wir zu tollen Felsenburgen gewandert, wie dem Falkenstein und dem Schauenstein. Hier standen im Mittelalter Raubritterburgen, von denen man noch die Reste sehen kann. Abenteuerliche Stiegen führen dort hinauf. Eines der bekanntesten Ausflugsziele in der Böhmischen Schweiz ist das Große Prebischtor. Europas größte Sandstein-Felsbrücke. Gut besucht, aber trotzdem sehr beeindruckend. Das Kleine Prebischtor hingegen ist wenig besucht und man kann hier sogar auf den Felsbogen hinaufsteigen.
Romantisch ist die Kamnitzklamm bei Hřensko. Besuchen kannst du die Abschnitte Edmundsklamm und Wilde Klamm. Beides sind Teile der langen Kamnitzklamm. Teilstücke des Weges legst du hier mit dem Kahn zurück. Ebenfalls am Fluss Kamnitz liegt der Lost-Place Grundmühle. Diese alte Mühle ist ein richtig idyllisches Fleckchen Erde. Eine der beeindruckendsten Felsenstädte Tschechiens sind die Tyssaer Wände. Felsen über Felsen, dicht beieinander und in allen möglichen Formen und oft gigantisch hoch. Der Weg durch diese Felslandschaft ist fast schon magisch. Und dann kannst du in der Böhmischen Schweiz noch die ruhige Atmosphäre der kleinen Dörfer erfahren. In vielen Ortschaften siehst du die typischen Umgebidenhäuser. Fachwerk kombiniert mit gemauerten Teilen, oft liebevoll renoviert und schön hergerichtet. Uns hat es in der Bömischen Schweiz richtig gut gefallen und wir teilen in diesem Beitrag unsere Erlebnisse mit dir. Viel Spaß beim Lesen!
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten – Die Dittersbacher Wände
Der Hauptort des Nationalparks Böhmische Schweiz ist das Dorf Jetřichovice – auf deutsch: Dittersbach. Die Wanderung zu den Dittersbacher Wänden oder auch Dittersbacher Felsen ist eine Kombination aus herrlichen Aussichtsfelsen und Tälern. Von den Felsen oben hast du jeweils einen traumhaften Blick über die Landschaft der Böhmischen Schweiz. Die drei Aussichtsfelsen heißen: Marienfels, Wilhelminenwand und Rudolfstein. Auf dem Marienfels und dem Rudolfstein gibt es außerdem noch jeweils einen Pavillon. Auf dem Marienfels ist er besonders schön, da er aufwendige, geschnitzte Verzierungen aufweist.
Die Familie Kinsky und die Dittersbacher Felsen
Die Aussichtsfelsen sind übrigens nach Familienmitgliedern der aristokratischen Familie Kinsky benannt. Der Marienfels nach der Fürstin Marie Anna Kinsky, die Wilhelminenwand nach Fürstin Wilhelmine Kinsky und der Rudolfstein nach Fürst Rudolf Kinsky. Die Familie entwickelte Mitte des 19. Jahrhunderts die Wege rund um die Felsen und ließ die Aussichtspavillons erbauen.
Hier auf der Karte siehst du den Weg von Dittersbach (Jetřichovice) über den Marienfels und die Wilhelminenwand bis hin zum Rudolfstein.
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten – Der Marienfels
Von Dittersbach aus wanderst du kurz auf einem Fahrweg, bevor er in einen Wandersteig mündet. Der Weg führt stetig bergauf: über Stufen und einen schattigen Waldpfad, vorbei an beeindruckenden Sandsteinwänden und -felsen. Nach etwa 45 Minuten erreichst du den ersten Aussichtspunkt: den Marienfels. Über steile Treppen und Stufen geht es hinauf auf 416 Meter. Der Pavillon auf dem Gipfel – ein hölzerner, reich verzierter Bau – wirkt ausgesprochen malerisch. Besonders eindrucksvoll ist der Blick vom nächsten Aussichtspunkt zurück auf den Marienfels. Hier siehst du nicht nur sehr schön den Pavillon, sondern auch den überhängenden Felsen auf dem er steht.
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten – Die Wilhelminenwand
Du folgst weiter dem Wanderweg, der dich nach etwa 20 Minuten zum nächsten Aussichtspunkt bringt – der Wilhelminenwand. Bevor du die Stufen hinaufsteigst, kommst du an Balzers Lager vorbei. Dieser Felsüberhang wurde früher von Jägern als Unterschlupf genutzt. Sie jagten hier balzende Auerhähne – daher der Name. Die Wilhelminenwand liegt auf 440 Metern und ist Fürstin Wilhelmine Kinsky gewidmet. Von oben hast du einen beeindruckenden Blick zurück zum Marienfelsen mit dem kleinen Pavillon auf dem überhängenden Felsen. Aber auch in alle anderen Richtungen reicht die Aussicht weit.
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten – Der Rudolfstein
Du folgst weiter dem Fürstenweg, vorbei an imposanten Sandsteinfelsen. Nach etwa einer weiteren halben Stunde erreichst du den Rudolfstein auf 484 Metern Höhe. Der Aufstieg ist etwas abenteuerlicher. Zuerst geht es über steile Treppen und Leitern, später musst du dich an manchen Stellen ein wenig am Felsen hochziehen. Es ist nicht gefährlich, aber erfordert ein bisschen Geschick und Trittsicherheit. Oben wirst du mit einem großartigen Panorama belohnt. Du kannst den Marienfelsen in der Ferne erkennen und hast einen beeindruckenden 360°-Blick über die Landschaft. Auf dem Gipfel steht eine kleine Holzhütte als Unterstand – schlicht, aber längst nicht so malerisch wie der Pavillon auf dem Marienfelsen.
Der Falkenstein – Eine ehemalige Raubritterburg
Ebenfalls bei Dittersbach liegt die Felsenburg Falkenštejn (deutsch: Falkenstein). Wenn du die Dittersbacher Wände besuchst, kannst du einen Abstecher zum Falkenstein machen. Es lohnt sich! Heute sind von der mittelalterlichen Anlage auf dem Felsen zwar nur noch wenige Reste sichtbar: ein aus dem Fels gemeißelter Raum, Balkenlager früherer Holzbauten und ein beeindruckender, etwa 25 Meter tiefer Felsspalt, der einst als Burgbrunnen diente. Trotzdem ist der Felsen und vor allem der abenteuerliche Aufstieg über die steile Treppe sehr beeindruckend.
Raubritterburg Falkenstein
Die Geschichte des Falkensteins beginnt vermutlich im späten 13. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert nutzt der Raubritter Mikeš Blejketa die Burg als Basis für seine Überfälle. Später gehört sie dem Adelsgeschlecht der Berka von Dubá, wird aber auch in den Hussitenkriegen immer wieder mit Raubzügen in Verbindung gebracht. Um 1430 verliert sich ihre Spur – vermutlich wurde die Burg zerstört und nie wieder aufgebaut. Im 19. Jahrhundert, zur Zeit der Romantik, wird der Falkenstein als Ausflugsziel neu entdeckt. Die Fürstin Wilhelmine Kinsky sorgt für den Ausbau der Wege und macht die Ruine zugänglich. 2017/18 wurde der Zugang modernisiert, mit Metallleitern und Geländern .
Der Aufstieg ist ein kleines Abenteuer: Steile Treppenstufen führen dich durch schmale Felsspalten hinauf auf das Plateau der ehemaligen Burganlage. Der Weg selbst ist schon ein Erlebnis – eng, spektakulär und spannend. Oben angekommen, findest du mehrere durch Gitterstege verbundene Aussichtsplattformen. Infotafeln (auch auf Deutsch) geben dir einen Eindruck davon, wie die Burg einst ausgesehen haben könnte. Und natürlich lohnt sich auch der Ausblick – die umliegenden Sandsteinfelsen bieten ein tolles Panorama.
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten – Der Treppenstein
Und noch einen weiteren Felsen bei Dittersbach möchte ich dir vorstellen, den Treppenstein. Er ist nicht so spektakulär wie die anderen Felsen rund um den Ort und am Wanderweg haben wir nicht mal ein Hinweisschild gefunden. Verbinden kannst du den Treppenstein mit der Wanderung an den Dittersbacher Wänden. Wir sind vom Rudolfstein aus nicht den Hinweg zurück gewandert, sondern haben einen anderen Weg genommen. Du wanderst ab dem Rudolfstein etwa einen Kilometer auf einem breiteren Weg weiter – angenehm bergab. An einer Wegkreuzung biegst du dann in den Hohlen Weg ein, der Richtung Jetřichovice ausgeschildert ist. Fast wie durch eine kleine Schlucht geht es weiter talwärts. Die Felswände sind hier nicht mehr ganz so imposant wie zuvor, aber der Weg hat trotzdem seinen Reiz.
Später wird der Pfad flacher – und so sandig, dass du fast das Gefühl hast, auf einem Dünenweg am Meer zu laufen. Kurz vor dem Ende der Wanderung geht es dann rechts zum Treppenstein. Wegweiser gibt es wie gesagt hier keinen, deshalb laufen viele wohl einfach vorbei. Kleine Seile helfen beim Aufstieg, sind aber nicht unbedingt nötig, denn wirklich schwer ist der Weg nicht. Die Aussicht ist zwar nicht so überragend wie von den anderen Felsen, aber das sanft abgerundete Plateau bietet noch einmal eine ganz eigene Perspektive. Auf dem Rückweg siehst du außerdem den Marienfelsen aus einem neuen Blickwinkel – und erkennst noch besser, wie eindrucksvoll der Pavillon auf dem überhängenden Fels gebaut ist.
Hier auf der Karte siehst du den Weg vom Rudolfstein über den Hohlen Weg und zum Treppenstein und anschließend zurück nach Dittersbach:
Die Zwergenfelsen – Kleiner Ausflug zu den 7 Zwergen
Ein weiterer sehr netter Ausflug führt dich von Dittersbach Richtung Rynartice, nur etwa 1,5 km entfernt. Auf der linken Straßenseite entdeckst du eine kleine Parkbucht – hier startet die kurze Runde zu den Zwergen. Der Bildhauer Ernest Vater hat sie 1833 in den Stein gehauen – und damit die Geschichte von Schneewittchen und den sieben Zwergen dargestellt. Neben den Zwergen gibt es auch Schneewittchens Gesicht zu erkennen. Über Treppenstufen geht es bergauf. An den Seiten in den Felswänden sind die kleinen Zwergenfiguren eingemeißelt.
Nach ein paar Minuten erreichst du den höchsten Punkt. Du kommst noch an einer kleinen Höhle vorbei, dann führt dich ein gemütlicher Waldweg wieder zurück nach unten. Gerade mit Kindern ein sehr liebevoller, kleiner Wanderweg. Hier siehst du, wo sich die Zwergenfelsen befinden:
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten – Die Felsenburg Schauenstein
Du startest deinen Ausflug zur Felsenburg Šaunštejn (auf deutsch: Schauenstein) direkt beim Hotel Kortus in Vysoká Lípa (deutsch: Hohenleipa). Falls du mit dem Auto kommst, gibt es hier einen kostenpflichtigen Parkplatz. Du kannst aber auch mit dem Bus fahren, die Haltestelle ist ebenfalls direkt vor Ort. Vom Hotel aus gehst du etwa 500 Meter auf einem breiten Weg entlang von Feldern und Wiesen. Dann biegst du links auf den Wanderweg ein, der dich in rund zehn Minuten zu den Felsen der ehemaligen Höhenburg führt. Früher sollen hier Räuber gelebt haben – kein Wunder, die Lage ist ziemlich spektakulär.
Der Aufstieg zur Burg hat es in sich: Über Leitern und Treppen steigst du zwischen schmalen Felsspalten hinauf. Oben angekommen stehst du auf einem Felsplateau mit Metallgittern und Stegen, die dich sicher über den empfindlichen Sandstein führen. Die Aussicht ist großartig: Du schaust in alle Himmelsrichtungen – von den Wäldern der Böhmischen Schweiz bis zu den markanten Gipfeln wie Kaltenberg, Lausche, Rosenberg, dem Hohen Schneeberg und dem Erzgebirgskamm. Besonders schön soll es hier übrigens zum Sonnenaufgang sein.
In einer versteckten Nische entdeckst du sogar das sogenannte „Schlafzimmer“ der Räuber – ein in den Fels geschlagener Raum, der noch an die ursprüngliche Nutzung der Burg erinnert. Viel ist zwar nicht mehr übrig von der mittelalterlichen Anlage, aber du siehst noch Felseinmeiselungen, die Zisterne und Reste alter Holzbauten. Gut zu wissen: Der Aufstieg wurde 2021/22 vollständig saniert. Neue Leitern, Geländer und Stege schützen nicht nur dich, sondern auch den Sandstein vor weiterer Erosion. Der südwestlichste Aussichtspunkt ist heute zwar nicht mehr zugänglich, aber der Rest der Burg ist sicher und spannend zu erkunden.
Hier auf der Karte siehst du den Weg von Vysoká Lípa zur Felsenburg Schauenstein. Die Wanderung ist kurz und du kannst sie perfekt mit meinem nächsten Tipp verbinden, dem Kleinen Prebischtor. Der Wanderweg führt dich von der Felsenburg direkt dorthin. Punkt 2 auf der Karte ist die Felsenburg Schauenstein und das Ziel ist das Kleine Prebischtor.
Kleines Prebischtor – Versteckes Naturschauspiel
Um zum kleinen Prebischtor zu gelangen, gehst du von der Felsenburg Schauenstein weiter auf einem schmalen Wandersteig entlang der Felswände. Stellenweise fällt der Weg steil am Rand ab, etwas Trittsicherheit ist gefragt. Nach etwa 20 Minuten erreichst du dann das Kleine Prebischtor. Das Kleine Prebischtor ist ein natürliches Felsentor aus Sandstein. An einer Seite kannst du sogar noch Reste von gemauerten Steinen entdecken, die wohl mal zur Verstärkung angebracht wurden.
Im Vergleich zum Großen Prebischtor ist es zwar deutlich kleiner – gerade mal etwa 2,30 Meter hoch und 3,30 Meter breit –, aber dafür hast du es meistens ganz für dich allein. Über eine kleine Leiter kletterst du auf ein Aussichtsplateau. Die Aussicht ist schön, aber natürlich nicht so beeindruckend wie am Schauenstein. Trotzdem ist das Kleine Prebischtor ein richtig entspannter und romantischer Ort, ideal, wenn du die Natur in Ruhe genießen möchtest. Das Tor ist das ganze Jahr frei zugänglich und bietet dir einen tollen Blick auf die umliegende Felsenlandschaft der Böhmischen Schweiz.
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten – Das Große Prebischtor
Das Prebischtor willst du dir auf keinen Fall entgehen lassen – es ist das Symbol der Böhmischen Schweiz. Die größte Sandstein-Felsbrücke Europas beeindruckt mit einer lichten Höhe von 16 Metern, einer Spannweite von 26,5 Metern und einer Bogenbreite von 8 Metern. Du erreichst das Prebischtor über einen gut ausgebauten Wanderweg, der von Hřensko (Herrnskretschen) hinaufführt. Der Weg ist relativ leicht. Von der Bushaltestelle aus sind es etwa 2,5 Kilometer bis zum Tor. Oben kannst du den kostenlosen Blick vom ehemaligen Hotel Falkenhorst genießen oder gegen Eintritt zu den höher gelegenen Aussichtspunkten gehen. Du kannst auch durch das Tor gehen und auf der anderen Seite die spektakuläre Aussicht erleben.
Mir persönlich gefällt das Große Prebischtor sehr, auch wenn es hier oft voll ist. Es ist einfach eine der meistbesuchten Attraktionen der Region! Ich empfehle dir, mit dem Bus anzureisen. So sparst du dir die Suche nach einem (kostenpflichtigen) Parkplatz und den zusätzlichen etwa 2 Kilometer langen Fußweg vom Parkplatz bis zum Wanderweg. Die Bushaltestelle liegt direkt am Eingang zum Wanderweg. Folgende Buslinien fahren hier: 434 (Krásná Lípa – Děčín), 512438 (Děčín – Hřensko, Mezná) und 512441 (Hřensko, Mezná – Richtung Janov, Na hájenkách). Mehr und ausführlichere Infos gibt’s auf dieser Webseite:
–> Prebischtor
Die Grundmühle – Ein Lost-Place in der Böhmischen Schweiz
Von Vysoká Lípa startest du deine kleine Wanderung zur Grundmühle. Du kannst wieder beim Hotel Kortus starten. Dann wanderst du zwar ein Stück an der Straße entlang, siehst aber gleichzeitig auch die vielen, schönen Umgebindehäuser des Dorfes. Wenn du näher am Wanderweg parken möchtest, gibt es einen Parkplatz gegenüber des Hotels Lipa. Alternativ kannst du auch vom Ortsrand von Jetřichovice loslaufen. Dort führt ein gemütlicher Weg am Fluss entlang durch das Tal zur Grundmühle. Möchtest du beide Strecken verbinden, empfehle ich dir, von Vysoká Lípa zur Grundmühle hinunterzugehen und dann über das Tal nach Jetřichovice zu wandern. Von dort aus nimmst du bequem den Bus zurück zum Ausgangspunkt – es fahren zwei Linien, sodass ungefähr alle 30 Minuten ein Bus kommt. Ich beschreibe dir hier den Weg vom Hotel Kortus aus und zurück.
Vom Hotel Kortus aus läufst du zuerst etwa 600 Meter an der Straße entlang. Auf dem Weg durch das Dorf kannst du die malerischen Umgebindehäuser des Ortes aus der Nähe betrachten. Diese kleinen Häuser sind oft halb aus Holz, halb gemauert, mit hübsch verzierten Holzbögen über den Fenstern. In der starken Kurve der Hauptstraße biegst du ab und gehst auf einer Nebenstraße weiter, vorbei an Wiesen und ein paar verstreuten Häusern. Am Ende dieser Straße führt der Weg steil durch eine Schlucht abwärts. Zwischen den Felsen ist es angenehm kühl. Nach etwa 10 Minuten auf dem Wanderweg erreichst du die alte Grundmühle.
Über eine kleine Holzbrücke gehst du über den Fluss und stehst vor dem halb zerfallenen Gebäude. Schau dir die verwunschenen Gebäude von allen Seiten an. Der Ort hat eine ganz besondere, mystische Atmosphäre. An warmen Tagen kannst du hier deine Füße im kühlen Fluss erfrischen. Hier siehst du den Weg auf der Karte:
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten – Die Tyssaer Wände
Der kleine Ort Tisá liegt ganz im Westen der Böhmischen Schweiz, etwa 18 Kilometer westlich von Děčín. Hier verstecken sich im Wald die beeindruckenden Tyssaer Wände – ein echtes Paradies für alle, die Sandsteinfelsen lieben. In diesem Gebiet findest du die höchste Dichte an Sandsteinfelsen in der ganzen Böhmischen Schweiz. Es gibt die Kleinen und die Großen Tyssaer Wände, und beide kannst du bei einem Rundgang entdecken. Der Weg ist wie eine liegende Acht angelegt: Rechts auf der Karte findest du die Großen, links die Kleinen Tyssaer Wände. Für beide zahlst du zusammen nur einen kleinen Eintritt.
Parken kannst du bequem unterhalb der Wände auf kostenpflichtigen Parkplätzen in Tisá. Am besten kommst du entweder vor 10 Uhr oder erst nachmittags ab 14:30 Uhr. Dann findest du problemlos einen Parkplatz, und die Felsen sind nicht so voll – perfekt, um entspannt Fotos zu machen und durch die imposanten Felstürme zu wandern.
Wir haben unseren Rundgang bei den Großen Tyssaer Wänden auf dem rechten Weg gestartet – du kannst aber auch andersherum gehen. Gleich am Eingang bekommst du einen Plan mit markanten Felsformationen, die mit Nummern versehen sind. So kannst du auf der Karte nachschauen, was die einzelnen Felsen darstellen sollen. Am Kamm der Großen Wände gibt es nicht so viele Felsen direkt zum Hindurchgehen, dafür siehst du die beeindruckenden Wände von oben – teilweise geht es ganz schön steil in die Tiefe. Viele der Felstürme sind über 30 Meter hoch und wirken richtig majestätisch.
Die Großen Tyssaer Wände
Du wanderst anfangs über den Kamm der Großen Tyssaer Wände und erreichst bald die Felsen am hinteren Eingang (hier kannst du alternativ starten). Schon bald erkennst du ganz klar die „Schildkröte“ und den „Napoleonsstiefel“. Zugegeben: Nicht jede Felsform ist sofort zu deuten – aber das macht eigentlich nichts. Die Felsen sind auch so absolut beeindruckend. Die Erosion hat hier über Jahrtausende hinweg wirklich bizarre Kunstwerke geschaffen: durchlöcherte Felswände, Höhlen, Gesichter im Stein und riesige, säulenartige Türme.
Du wanderst nun weiter auf dem Rundweg durch die beeindruckende Felsenlandschaft. Die Felstürme stehen so dicht beieinander, dass du ständig den Kopf in den Nacken legen musst, um sie alle richtig anzuschauen. Immer wieder entdeckst du schmale Spalten, in die du hineinklettern kannst, oder enge Durchgänge, durch die du dich hindurchschlängelst – richtig abenteuerlich! Besonders eindrucksvoll sind der Triumphbogen, der Bürgermeister und der hagere Doktor. Diese langen Felsen mit den Gesichtszügen ganz oben wirken wie versteinerten Riesen, die über das Labyrinth wachen.
Am Elefanten, am Wasserfall und dem eingeklemmten Schneider vorbei erreichst du schließlich wieder das Kassenhäuschen. Und ohne große Pause geht’s direkt weiter zu den Kleinen Tyssaer Wänden.
Die Kleinen Tyssaer Wände
In den Kleinen Tyssaer Wänden wird es nochmal richtig spannend: Hier stehen die Felsen teilweise so dicht beieinander, dass du dich wie in einem echten Labyrinth fühlst. Wenn du in jede Spalte und hinter jeden Fels schaust, kann es sogar passieren, dass du kurz die Orientierung verlierst. Zum Glück gibt es überall Wegmarkierungen und nummerierte Felsen – so findest du immer wieder zurück auf den Hauptweg und verpasst keine der faszinierenden Formationen.
Gerade für Kinder ist das hier ein echtes Paradies. Du kannst in jede Ecke schauen, dich durch enge Felsspalten zwängen und immer wieder neue versteckte Wege entdecken. Es macht einfach riesigen Spaß, diese verwinkelte Felsenwelt zu erkunden. Am Aussichtspunkt hast du einen wunderbaren Blick über die Felsenlandschaft – ein perfekter Moment für eine kleine Pause und ein paar Fotos. Wir waren über drei Stunden in den Tyssaer Wänden unterwegs und es hat uns wirklich außerordentlich gut gefallen. Sie sind eine der eindrucksvollsten Felsenstädte in Tschechien. Wenn du noch mehr Informationen suchst, dann schau dir diese Webseite an:
–> Tyssaer Wände
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten – Die Kamnitzklamm
Drei Klammen – ein Name. Die Kamnitzklamm ist eine lange Klamm zwischen den Orten Hřensko (deutsch: Herrnskretschen) und Srbská Kamenice (deutsch: Windisch-Kamnitz). Ein Teil der Klamm ist erschlossen bzw. war einmal erschlossen. Und damit ist die lange Kamnitzklamm in mehrere Abschnitte unterteilt.
Edmundsklamm – Zu Fuß und mit dem Kahn eine Klamm entdecken
Der bekannteste Abschnitt ist die Edmundklamm. Sie ist etwa 3,5 Kilometer lang und erstreck sich von Hřensko bis unterhalb des kleinen Weilers Mezná (deutsch: Stimmersdorf). Bei einem Ausflug durch die Klamm geht man einen Teil zu Fuß und den anderen Teil der Strecke legt man mit dem Kahn zurück. der Weg führt eng am Fluss entlang und teilweise sogar durch Galerien und Tunnel hindurch, die in den Sandsteinfels gegraben wurden. Im Jahr 2022 gab es in der Region große Waldbrände. Dabei wurden auch viele Wege zerstört, unter anderem die Edmundsklamm. Eine Neueröffnung ist geplant und soll im Laufe des Jahres 2025 Besucher wieder in die Klamm bringen.
Wilde Klamm – Kurz, aber beeindruckend
Die sogenannte Wilde Klamm ist der nächste Abschnitt und schließt direkt an die Edmundsklamm an. Auch hier gehst du wieder auf einem Wanderweg nah am Wasser entlang und legst einen Teil der Strecke mit dem Kahn zurück. Auch hier wurden Wege zerstört, doch ein Teil der Klamm ist wieder zugänglich. Dabei wanderst du von Mezná ca. 600 Meter durch die Klamm und machst dann eine kleine Kahnfahrt. Dann musst du zurzeit allerdings wieder auf dem gleichen Weg zurück, da der Weiterweg noch gesperrt ist (Stand Juni 2025).
Ferdinandklamm – Heute nicht mehr zugänglich
Die Ferdinandklamm ist der obere Teil der Kamnitzklamm und beginnt nördlich von Srbská Kamenice und führt bis zur Grundmühle (siehe Wanderung weiter oben). Mitte des 19. Jahrhunderts wurden hier regelmäßig Kahnfahrten durchgeführt. Bekannt ist sie nach dem Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich, der die Klamm bei einem Besuch befahren hatte. Doch es war sehr mühsam die Kähne wieder flussaufwärts zu ziehen und so wurden die Fahrten wieder eingestellt. Heute ist es nicht mehr möglich, die Klamm zu erkunden. Ausführlichere Informationen zu den Klammen und den Wanderwegen findest du hier:
–> Kamnitzklamm
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten – Die Dörfer und Städte
Wenn du die Böhmische Schweiz besuchst, erwartet dich nicht nur die schöne Landschaft mit den Schluchten und Felsformationen, sondern auch die kleinen Dörfer und Städte. Sie haben ihren ganz besonderen Charme. Was dir überall in der Böhmischen Schweiz begegnet, sind die typischen Umgebindehäuser – eine einzigartige Bauweise, bei der Block-, Fachwerk- und Massivbau miteinander kombiniert werden. Diese kleinen Häuser sind oft liebevoll renoviert und prägen vor allem die kleinen Dörfer.
Direkt an der Grenze zu Deutschland, wo die Kamenice in die Elbe mündet liegt Hřensko (deutsch: Herrnskretschen). Der Ort ist der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge zum Prebischtor oder in die Kamnitzklamm. Ein fotogenes Gebäude in Hřensko ist das ehemalige Gaswerk. Hier wurde Acetylengas für die Beleuchtung der umliegenden Häuser hergestellt. Das Gebäude wurde 1905 aus Sicherheitsgründen zwischen den Felsen gebaut. Heute ist es eine private Pension.
Etwas weiter im Landesinneren liegt Jetřichovice (Deutsch: Dittersbach). Das idyllische Dorf ist voller traditioneller Umgebindehäuser. Von hier aus erreichst du gut die Wanderung zu den Dittersbacher Wänden: Marienfels (Mariina skála), die Wilhelminenwand (Vilemínina stěna) und den Rudolfstein (Rudolfův kámen). Außerdem kannst du den Falkenstein erkunden und zum kleinen Treppenstein wandern.
Wenn du dich für Kultur, regionale Produkte und nachhaltigen Tourismus interessierst, solltest du Krásná Lípa besuchen. Die kleine Stadt ist das Herz der Nationalparkregion und beherbergt das moderne Besucherzentrum Haus der Böhmischen Schweiz, wo du alles über die Natur und Geschichte der Gegend erfährst. Von hier starten zahlreiche Wander- und Fahrradrouten.
Ein wenig städtisches Flair erwartet dich in Děčín, der größten Stadt in der Umgebung. Hier lohnt sich ein Besuch des Schlosses, das hoch über der Elbe thront, genauso wie ein Spaziergang durch den botanischen Garten oder die hübsche Altstadt.
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten auf einen Blick
- Dittersbacher Wände: Wanderung an Felswänden entlang zu den Aussichtsfelsen Marienfels, Wilhelminenwand und Rudolfstein
- Falkenstein: Felsenburg aus dem Mittelalter mit Resten der ehemaligen Höhenburg, spannender Zustieg über steile Treppen
- Treppenstein: Unbekannter und kleiner Aussichtsfelsen, lässt sich gut mit der Wanderung zu den Dittersbacher Wänden verbinden
- Zwergenfelsen: Kleine, sehr nette Wanderung zu den 7 Zwergen und Schnewittchen, die hier in die Felsen verewigt wurden
- Felsenburg Schauenstein: Ebenfalls eine mittelalterliche Raubritterburg, wo du einige Reste davon sehen kannst mit abenteuerlichem Zustieg über steile Leitern
- Kleines Prebischtor: Felsenbrücke in der Nähe der Felsenburg Schauenstein auf die du hinaufsteigen kannst
- Großes Prebischtor: Bekanntestes Ausflugsziel der Böhmischen Schweiz mit entsprechendem Besucherandrang, aber sehr beeindruckend
- Grundmühle: Idyllischer Lost-Place am Fluss Kamnitz
- Tyssaer Wände: Großartige Felsenlandschaft mit sehr vielen großen Felsformationen, die hier dicht beieinander stehen
- Kamnitzklamm: Zwei zugängliche Teilabschnitte der Klamm – die Edmundsklamm und die Wilde Klamm, die du zu Fuß und mit dem Kahn erkundest
Mehr Tschechien Sehenswürdigkeiten
Neben den Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten hat Tschechien noch viel weitere schöne und sehr beeindruckende Natur zu bieten. Großartige Felsformationen findest du im sogenannten Böhmischen Paradies und in den Felsenstädten Adersbach und Wecksledorf. Gut gefallen haben uns aber auch viele Städte in Tschechien, wie etwa Prag, Karlsbad oder Pilsen. Und wer etwas Nervenkitzel sucht, der wird ihn auf der längsten Fußgänger Hängebrücke der Welt finden im Bergort Dolni Morava. Lies einfach diese Beiträge dazu durch:
–> unglaublich schöne Tschechien Sehenswürdigkeiten
–> Prag Sehenswürdigkeiten
–> Karlsbad Sehenswürdigkeiten
–> Pilsen Sehenswürdigkeiten
–> Das Böhmische Paradies
–> Felsenstädte Adersbach und Weckelsdorf
–> Region Ostböhmen mit der längsten Fußgängerhängebrücke der Welt
Böhmische Schweiz Sehenswürdigkeiten Tipps merken
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