Das solltest du über die Bautzen Sehenswürdigkeiten wissen
Die Stadt Bautzen liegt mitten in Sachsen und hat viele schöne Sehenswürdigkeiten zu bieten. Etwa 60 Kilometer östlich von Dresden und ebenfalls rund 60 Kilometer südwestlich von der bekannten Rakotzbrücke ist Bautzen einfach zu erreichen. Mittlerweile kannst du viele Bautzen Sehenswürdigkeiten besuchen und bewundern: Die Altstadt ist traumhaft erhalten, bzw. restauriert und die ersten großen Bauten, wie die Ortenburg sind schon vor dem Jahr 1000 entstanden. Entsprechend schön gestaltet sich das Stadtbild von Bautzen. Besonders auffällig sind die vielen Türme der Stadt. Einige davon kannst du heute als Sehenswürdigkeit auch von Innen besichtigen. Bautzen ist ebenfalls der kulturelle Mittelpunkt der Sorben in Sachsen. Und so ist sorbisch auch als Sprache und Kultur in Bautzen überall präsent. Zudem ist die Stadt bekannt für ihren Senf. Wir selbst haben uns Bautzen als Familie angeschaut und bei einem Stadtrundgang die Altstadt erkundet.
Bautzen Stadtrundgang
Am besten kann man meiner Meinung nach Bautzen und seine Sehenswürdigkeiten bei einem Stadtrundgang erkunden. Da kommst du an den meisten interessanten Gebäuden vorbei. Bei Interesse gehst du dann einfach hinein und setzt anschließend deinen Rundgang fort. Am einfachsten beginnst du deinen Stadtrundgang am Hauptmarkt. Dort findest du auch die Touristeninformation, wo du dir einen Stadtplan holen kannst. So ist die Orientierung doch wesentlich einfacher. Mit Kindern empfehle ich dir das Heft „Geschichten zur Geschichte – ein spannender Altstadt-Streifzug für Kinder“. Dort gibt es einen Stadtrundgang mit Rätseln und mehren Sagen zur Stadtgeschichte. Ich zeige dir jetzt, wie du durch Bautzen gehen kannst und dabei die meisten Sehenswürdigkeiten siehst. Anschließend gibt es noch mehr Infos zu den Türmen, Kirchen.
Hauptmarkt mit Rathaus
Der Hauptmarkt ist das Zentrum von Bautzen. Eingerahmt von vielen historischen Häusern, oft mit barocken Fassaden ist der Platz ein schöner Ausgangspunkt für deinen Stadtrundgang. Hier ist nicht nur die Touristeninformation, sondern es gibt auch ganz viele Cafés und Restaurants. Im Sommer sitzt man natürlich draußen und der Platz bekommt ein südliches Flair. Der große Brunnen am Hauptmarkt zeigt den „Ritter Dutschmann“. Um ihn ranken sich einige Sagen und Mythen, eine davon kannst du in dem Kinder-Geschichtenheft nachlesen.
Das größte Gebäude am Hauptmarkt ist das Rathaus. Auffällig sind die Uhren. Die oberste ist eine beleuchtete Uhr aus dem Jahr 1881- damals natürlich eine echte Neuheit. In der Mitte gibt es eine Uhr mit römischem Ziffernblatt, sie stammt aus dem Jahr 1705. In dieser Zeit wurde das Rathaus in der heutigen Form gestaltet und gebaut. Die Ursprünge des Gebäudes stammen aber schon aus der Zeit um 1213. Die untere Uhr ist eine Sonnenuhr, sie wurde zwischen 1816 und 1821 angebracht. Eine vierte Uhr gibt es seit 1999. Hier wurden bis 2002 die Tage rückwärts gezählt bis zur 1000 Jahrfeier der Stadt. Heute zeigt sie einfach Datum und Uhrzeit. Neben den Uhren am Turm siehst du auch einen kleinen schwarzen Knopf. Das ist der sogenannte Türkenkopf. Er erinnert an den Sieg über die Türken vor den Toren Wiens im Jahr 1683. Hier haben auch sächsische Fürsten mit gekämpft.
Ortenburg
Über den Fleischmarkt (hier gibt es eine Senf-Manufaktur), wo du den Dom besichtigen kannst, kommst du weiter zur Domschatzkammer. Diese liegt direkt hinter dem Dom. Halte dich nun links und du gelangst auf die Schloßstraße. Hier siehst du nun die Bautzener Senfstube, ein Lokal mit speziellen Speiseangeboten mit dem typischen Senf. Bevor du nun die Schloßstraße weiter zur Ortenburg folgst, solltest du einen Abstecher zum Nicolaiturm und der Ruine der Nicolaikirche und dem Friedhof machen. Anschließend gehst du zurück zur Schloßstraße, die dich zur Ortenburg führt.
Über eine relativ kleine Tür im Matthiasturm kommst du auf das Gelände der Burg. Schon lange ist der hoch gelegene Teil der Stadt auf dem Felsenplateau oberhalb der Spree besiedelt. Erste Schilderungen gibt aus dem Jahren 932/933. Hier lies König Heinrich I. die Burg zu einer Festungsanlage ausbauen. Heute kannst du die Burganlage vor allem von außen anschauen. Im großen Gebäude am Innenhof ist heute Oberverwaltungsgericht von Sachsen. Dafür finden in dem Hof im Sommer Freilichttheater- und Kinoaufführungen statt. Im ehemaligen Salzlager ist heute das Sorbische Museum untergebracht. Der Matthiasturm ist nur im Rahmen einer Stadt-oder Turmführung zu besichtigen.
Über die Alte Wasserkunst zum Hexenhäusel
Nachdem du durch den Innenhof der Ortenburg gegangen bist, kommst du durch ein Tor auf der anderen Seite wieder aus dem Gelände heraus. Hier kannst du nun entweder rechts durch den Stadtmauerdurchgang gehen oder geradeaus weiter. Durch den Durchgang spazierst du außen an der Stadtmauer entlang und erreichst dann schließlich die Alte Wasserkunst, ebenfalls in einem Turm. Geradeaus kommst du über die Ruine der Mönchskirche, den Alten Wasserturm und anschließend an der Michealiskirche vorbei ebenfalls zur Alten Wasserkunst.
Weiter gehst du über den Wendischen Kirchhof- hier gibt es einen kleinen netten Spielplatz- ein Stück über die Mühltorgasse. Dann spazierst durch die Fischerpforte. Über eine Treppe gelangst du nach unten zu dem Hexenhäusel. Auch um dieses sehr schiefe, alte Haus ragen sich verschiedene Sagen. Eine davon wird wieder in dem Sagenheft erzählt. Das Hexenhäusel hat sich außerdem zu einem beliebten Fotomotiv entwickelt. Von der Aussichtsstelle neben der Alten Wasserkunst, kann man das Haus so fotografieren, dass alle 4 Ecken gleichzeitig zu sehen sind. Das geht allerdings nur in den Wintermonaten, weil ansonsten die Bäume und Büsche die Sicht versperren.
Über die Friedensbrücke und den Kornmarkt zum Reichenturm
Nun heißt es die Stufen, die du bergab gegangen bist wieder hinauf zu steigen. Über die Mühltorgasse kommst du bis zum Lauenturm. Jetzt solltest du einen kleinen Abstecher nach rechts hinunter zur Hauptstraße machen. Denn hier auf der Friedensbrücke hast du einen tollen Fotopunkt auf Bautzen. Anschließend gehst du weiter über den Lauengraben (nicht so schön, denn hier ist nur ein großes Einkaufzentrum) weiter bis zum Kornmarkt.
Der Kornmarkt selbst ist wieder etwas malerischer, vor allem wenn hier wirklich die Marktstände stehen. Direkt am Markt findest du nun auch den meiner Meinung nach imposantesten Turm der Stadt, den Reichenturm. Über die dahinter liegende Reichenstraße kommst du wieder zum Hauptmarkt zurück. Die Reichenstraße selbst ist eine belebte Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften, Cafés und Restaurants.
Bautzen Sehenswürdigkeiten: Ganz viele tolle Türme
Viele Türme gibt es in Bautzen. Manche davon kannst du besichtigen oder es ist ein Museum darin. Andere hingegen sind nur nach Voranmeldung oder im Rahmen einer Stadtführung zu sehen. Und einige Türme befinden sich im Privatbesitz.
Turm im Dom St. Petri: Ursprünglich waren zwei Türme am Dom geplant. Gebaut wurde schließlich nur der Südturm mit 84 Metern Höhe. Den Turm kannst du nur an ausgewählten Tagen besuchen.
Nicolaiturm: Der Nicolaiturm ist Teil der Stadtmauer. Er grenzt an die Ruine der Nicolaikirche und den gleichnamigen Friedhof an. Den Turm kannst du im Rahmen einer Führung besichtigen.
Matthiasturm: Der Matthiasturm ist der Eingang zur Ortenburg über die Schloßstraße. Den prächtigen Turm mit seinen gotischen Fenstern und dem großen Tor kannst du bei einer Führung besichtigen.
Burgwasserturm: Dieser Turm ist Teil der Ortenburg. Er diente lange Zeit als Burggefängnis. Hier war auch der bekannte Räuber Johannes Karasek eingesperrt. Im Sagenbuch für Kinder oder bei einer Stadtführung erfährst du mehr. Den Turm selbst kann man nicht von Innen anschauen.
Alte Wasserkunst: Schon früh haben die Bautzener ihr Wasser in die höher gelegene Stadt gepumpt. Wie das funktioniert und warum die Wasserkunst heute noch eingesetzt wird, kannst du in dem mehrstöckigen Museum anschauen.
Alter Wasserturm: Der jüngste der Bautzener Türme. Er diente lange Zeit als Wasserspeicher für die Stadt. Heute kannst du ihn nur nach Voranmeldung in der Stadtverwaltung anschauen.
Lauenturm: Der Lauenturm ist ebenfalls Teil der Stadtbefestigung. Inwieweit er zu besichtigen ist, haben wir leider nicht herausfinden können.
Reichenbachturm: Mit 53 Metern Höhe und um 1,44 Meter geneigt ist es wohl der imposanteste Turm der Stadt. Wir fanden ihn sehr lohnenswert zum Hinaufgehen.
Wendischer Turm: Er wurde an die Wendische (sorbische) Siedlung zum Schutz des Wendischen Tores gebaut. Der Turm steht nicht für sich, sondern ist in das Gebäude integriert. Du kannst ihn nicht besichtigen.
Schülerturm: Auch der Schülerturm ist Teil des Stadtbefestigung und war und ist Zugang zur Stadt. Einmal im Jahr, am Tag des offenen Denkmals kann man den Turm besichtigen.
Bautzen Sehenswürdigkeiten: Die schönen Kirchen
Dom St. Petri und Domschatzkammer
Am Fleischmarkt findest du den Dom St.Petri. Diese Kirche ist etwas ganz besonderes. Denn sie ist die einzige Simultankirche im Osten von Deutschland. Das heißt, dass sich zwei Konfessionen (evangelisch und katholisch) die Kirche teilen und das schon seit 1524. Die Kirche selbst ist spätgotisch und weist als Besonderheit einen Knick in ihrer Längsachse auf. Warum ist unklar. Wie oben bei den Türmen schon erwähnt, sollte es einmal einen zweiten Turm geben, gebaut wurde schließlich nur einer. Im Domturm selbst gibt es sogar eine Wohnung über dem Boden. Hier wohnt noch immer ein Türmer. Im Dom stehen zwei Orgeln – je eine für jede Konfession- beide stammen aus Bautzen.
Michaeliskirche
Unweit der Alten Wasserkunst steht die Michaeliskirche in Bautzen. Dazwischen liegt der Wendische Kirchhof. Die Kirche ist die Gemeindekirche der evangelischen Sorben. Fertiggestellt wurde die Kirche um 1520, davor gab es an dieser Stelle schon eine Kapelle. Nach der Reformation wurde 99 Jahre kein Gottesdienst mehr in der Kirche abgehalten. Anschließend durften die evangelischen Sorben hier ihre Gottesdienste feiern. Heute findet immer noch einmal im Monat ein sorbischer Gottesdienst statt.
Nikolaikirchruine und Friedhof
Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Nicolaikirche zwischen dem Nicolaiturm und der Ortenburg gebaut. Etwa 1620 wurde die Kirche in kriegerischen Auseinandersetzungen zerstört. Viele Außenmauern sind aber noch gut erhalten und bieten dir eine einmalige Kulisse. Der angrenzende Friedhof wird heute immer noch genutzt. Den Ort fanden wir bei unserem Besuch in Bautzen sehr schön und würden ihn dir auf jeden Fall zum Anschauen empfehlen.
Die Sorben in Bautzen
Schon seit über 1400 Jahren leben Sorben in Sachsen, überwiegend in der Lausitz. Sie kamen im Zuge der Völkerwanderung aus östlicheren slawischen Gebieten. Und so ist die sorbische Sprache mit der polnischen und der tschechischen Sprache verwandt. Eine andere Bezeichnung der Sorben ist auch Wenden. Die Sorben machen heute je nach Region oder Ortschaft bis zu 12% der Bevölkerung aus. Es gibt zweisprachige Schulen und Kindergärten, sowie Ortsbezeichnungen. Die Sorben sind eine national anerkannte Minderheit. Neben der eigenen Sprache gibt es eine eigene Flagge und eine Hymne. Die meisten Sorben sind deutsche Staatsbürger. Eine ganz kleine Minderheit lebt auch noch in Polen.
In Bautzen triffst du überall auf die sorbische Sprache und die Kultur. Wenn du mehr erfahren willst, kannst du dir das Sorbische Museum auf der Ortenburg anschauen. Es gibt auch eine Sorbische Kulturinformation am Postplatz. Höhepunkte der Sorbischen Tradition sind vor allem vor und an Ostern zu sehen. Bekannt sind die kunstvoll bemalten Eier, es gibt viel Musik und Tanz, sowie die Osterreiter, die am Ostersonntag durch die Lausitz ziehen.
Bautzen Anreise und Parken
Bautzen liegt direkt an der Autobahn A4 zwischen Dresden und Görlitz. Von Dresden fährst du in etwa 50 Minuten über die Autobahn dorthin. Ein gut gelegener Parkplatz ist der Touristenparkplatz an der Schliebenstraße. Dieser ist kostenlos (Stand 2021) und du bist in wenigen Minuten zu Fuß in der Altstadt. Dazu nimmst du die Ausfahrt Bautzen West und biegst nach etwa 500 Metern in die Schliebenstraße ein. Nach weiteren 500 Metern erreichst du schon den großen Parkplatz.
Oberlausitz mit Kindern erleben
Wir selbst haben uns nicht nur Bautzen angeschaut, sondern waren als Familie auch ein paar Tage in der Oberlausitz unterwegs. Wenn du wissen willst, was wir alles besichtigt haben und was für dich sehenswert ist, dann kannst du hier weiterlesen:
—> Oberlausitz mit Kindern
Noch mehr empfehlenswerte Sehenswürdigkeiten in Sachsen
Die Bautzen Sehenswürdigkeiten sind Teil der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Sachsen. Wir haben sie hier aufgelistet. Schön ist auch das Städtchen Görlitz – die östlichste Stadt Deutschlands. Außerdem empfehlen wir dir den Besuch der Leipzig Sehenswürdigkeiten:
Bautzen Sehenswürdigkeiten Sachsen merken
So kannst du dir die Bautzen Sehenswürdigkeiten merken: Ist es dir auch schon einmal passiert, dass du irgendwann vor einigen Wochen einen guten Tipp für einen Ausflug gesehen hast und als du dorthin fahren wollest, hast du den Beitrag mit dem Ausflugsziel nicht mehr gefunden? – deswegen habe ich hier diesen Pin, den du dir auf Pinterest merken kannst. Alternativ kannst du dir auch diesen Beitrag in dein Postfach mailen oder per Whatsapp auf dein Handy schicken – So findest du unsere Ausflugsziele schnell wieder!